Die erzeugte Energie
versorgt auch noch die Nachbarn

Für viele landwirtschaftliche Betriebe ist die Erzeugung erneuerbarer Energien ein wichtiges Standbein geworden. Während auf vielen Höfen die Eigenversorgung im Vordergrund steht, geht die Familie Höckmeier einen bedeutenden Schritt weiter.

Mich kennt in Eschelbach Jede und Jeder und ich kenne umgekehrt auch Alle. Weil Verlässlichkeit und Service deshalb an erster Stelle steht, wird die lokale Wärme-Lieferung dauerhaft eine sicherere Versorgung gewährleisten als die, weltweite Anlieferung von Energie.

Josef Höckmeier

Investitionen zum Vorteil
der Kunden

Investitionen in eine „doppelte Überbauung“ der Biogasanlage schufen die Voraussetzungen dafür, dass die der EEG-Förderung um zehn Jahre länger gewährt wird. Das kommt insbesondere den Nutzern der Nahwärme zugute. Sie können so bis 2037 mit einer spürbaren finanziellen Entlastung rechnen.

Mit den installierten PV-Anlagen gelingt es Josef Höckmeier 75 Prozent des benötigten Stroms für die Tierhaltung, die Biogasanlage und die Landwirtschaft selbst zu erzeugen. Fein abgestimmte Speichertechnologie leistet hier ihren Beitrag zur Nachhaltigkeit.

Wärme
7.000 MWh

thermische Energie (Wärme) für 80 Haushalte und den Mastbetrieb

Strom
6.600 MWh

Strom werden jährlich in das Stromnetz eingespeist

Wärmenetz
80 Haushalte

sind an die Nahwärme-Versorgung in Eschelbach angeschlossen.

Einsatz
14.000 Tonnen

Substrate werden in der Biogasanlage zu Energie umgewandelt.

FAQ
Wussten Sie schon...?

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Preisstabilität

Unter Berücksichtigung der fehlenden C02-Abgabe und den eingesparten Kosten für Wartung und Kaminkehrer werden die Bezieher der Nahwärme auch zukünftig mit günstigeren Heizkosten rechnen dürfen. Entscheidend für die Stabilität des Preises wird generell die Höhe der EEG-Förderung bleiben – eine Größe, die der politischen Willensbildung unterliegt.

C02-Abgabe und andere Kosten

Die Klimaschutzabgabe steigt für all jene, die mit Öl oder Gas heizen – und das jährlich. Für die Nutzer der Nahwärme gibt es dagegen keine C02-Abgabe. Darüber hinaus entfallen die Wartungskosten, die bei Öl und Gasheizungen schnell einige hundert Euro pro Jahr betragen können und die Kosten für den Kaminkehrer.

Der Preis

Seit 2014 konnte der Wärmepreis je Kilowattstunde auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau gehalten werden. Die Preise für die Energiearten Öl, Erdgas, Strom, Wärmepumpe oder Pelletheizungen liegen weit über dieser Preisschwelle und erreichen häufig den mehrfachen Wert.

Netzverlust

Durch den Transport der erzeugten Wärme durch das Leitungsnetz entsteht bei der Nahwärme ein Verlust von circa 25 Prozent.

Wärme-Nutzung

Die thermische Energie, die im BHKW bei der Umwandlung von Biogas in Strom entsteht, wird genutzt, um 80 Haushalte in Eschelbach mit Wärme zu versorgen. Das sind ziemlich genau 80 Prozent aller Haushalte. Diese Abdeckung ist vorbildlich. Geht man davon aus, dass weitere landwirtschaftliche Betriebe eigene Hackschnitzel-Anlagen betreiben, bei einigen Haushalten die Anschluss-Situation einfach unwirtschaftlich ist und auch andere Gründe gegen einen Anschluss sprechen, dürfte derzeit das Maximum an Nutzern erreicht sein.
In den Sommermonaten wird zudem die Hopfenernte eines befreundeten Berufskollegen, sowie die eigene Ernte, getrocknet.

Ein Teil der produzierten Wärme wird auch für die Tierhaltung in allen produktiven Ställen eingesetzt.

Substrate

Die zur Gewinnung von Biogas eingesetzte Masse wird als Substrat bezeichnet. Insgesamt finden circa 14.000 Tonnen der unterschiedlichen Stoffe Verwendung. Dabei kommen nachwachsende Stoffe, wie Mais-Silage, Getreidesilage, Grünland (überwiegend aus der Landschaftspflege), Reststoffe aus der Landwirtschaft wie z.B. Getreidestroh, Körnermaisstroh, Wirtschaftsdünger wie beispielsweise, Hähnchen- Pferde- und Rindermist usw. zum Einsatz.

Zielsetzung ist es, mit landwirtschaftlichen Reststoffen nachwachsende Rohstoffe zu ersetzen. So wird beispielsweise durch die Verwertung von Hühnermist die Verarbeitung von nachwachsenden Rohstoffen aus einer Anbaufläche von rund 40 Hektar reduziert.

Leistung

Die Biogasanlage erzeugt Strom. Dazu wird Biogas in einem Blockheizkraftwerk in Strom umgewandelt. Bei diesem Prozess entsteht Wärme, die einerseits für die Hähnchen-Ställe genutzt wird und die andererseits 80 Haushalte mit Nahwärme versorgt.

Die jährliche Leistung beträgt:

  • Thermisch (Wärme): 7.000 MWh – wird für die Tierhaltung, Hopfentrocknung und für 80 Haushalte in Eschelbach genutzt
  • Energetisch (Strom): 6.600 MWh –  wird zu 100 Prozent eingespeist und verkauft
Einspeisung

Für die Einspeisung des gesamten Stroms, der von der Biogasanlage erzeugt wird, spielt die Strombörse in Leipzig eine entscheidende Rolle. Um den wirtschaftlich günstigsten Zeitraum nutzen zu können, ermittelt ein Software-Algorithmus im Abstand von 15 Minuten den effektivsten Zeitraum um das Blockheizkraftwerk zu starten. Die Einspeisevergütung orientiert sich, vereinfacht dargestellt, unter anderem auch am durchschnittlich generierten Marktpreis. Das BKHW wird nur dann aktiviert, wenn die Voraussetzungen zur wirtschaftlichen Einspeisung für mindestens zwei Stunden gegeben sind.

Doppelte Überbauung

Die 2018 in Eschelbach durchgeführte Maßnahme hat die Leistung der Anlage verdoppelt - bei gleich gebliebener produzierter Strommenge. Genauer gesagt um das 2,2-fache erhöht. Diese Kapazität ist erforderlich um innerhalb eines, per Algorithmus ermittelten, Korridors die wirtschaftlich beste Zeitspanne zur Einspeisung zu nutzen. Die „doppelte Überbauung“ ermöglicht es dem Betreiber das Blockheizkraftwerk, das Biogas in Strom umwandelt, 12 Stunden im Stillstand oder in der Produktion zu halten.
Somit produziert die Biogasanlage Strom in den Zeiten, in denen weder die Sonne scheint, noch der Wind weht.

EEG-Förderung

Die derzeitige Förderung nach dem Erneuerbaren-Energie Gesetz (EEG) läuft noch bis 2027. Die Voraussetzung für eine Anschlussförderung, die dann weitere zehn Jahre Bestand haben wird, haben die Höckmeiers mit der „doppelten Überbauung“ bereits erfüllt.

Flexibilisierung

Die Anlage wurde im Jahr 2018 „doppelt überbaut“ (siehe eigenes FAQ - "Doppelte Überbauung"). Damit wurde der Anlage die erforderliche Flexibilisierung zuteil, die erforderlich ist, um das BHKW nicht mehr im Dauerbetrieb laufen zu lassen.

Erweiterung

Bereits zwei Jahre später, 2009, erfolgte die Erweiterung.

Baujahr und Inbetriebnahme

Die Anlage wurde 2007 erbaut und in Betrieb genommen.

Speicher

Um die PV-Anlage mit einem so hohen Autarkiegrad nutzen zu können, ist eine ausgeklügelte Speicher-Technologie erforderlich. Insgesamt sind sechs Speichermodule mit einer Kapazität von ca. 1.200 kWh im Einsatz. Eine spezielle Software stellt sicher, dass der gespeicherte Strom nach Gesichtspunkten der Effektivität zum Einsatz kommt.

Sonnenstrom

Für Josef Höckmeier ist der hohe Anteil an selbst erzeugtem Sonnenstrom ein weiterer Beleg für die angestrebte Nachhaltigkeit in seiner Betriebs-Philosophie.

170 kWp der Anlage sind sogenannte Volleinspeiser – der gewonnene Strom wird also in vollem Umfang in die Stromnetze eingespeist.
999 kWp der Anlage sind Überschusseinspeiser. Hier wird nur die Strommenge in die Stromnetze eingespeist, die nicht selbst verbraucht wird.

Die jährlich produzierte Strommenge beträgt durchschnittlich mehr als 1.100 MWh

Strom-Nutzung

Während der, in der Biogasanlage bedarfsgerecht erzeugte Strom, zu 100 Prozent in das Stromnetz eingespeist wird, nutzt Höckmeier die PV-Anlage zur Stromerzeugung für seine Landwirtschaft, die Hähnchen-Haltung und den Betrieb der Biogasanlage. Die installierten Speicher stellen sicher, dass 75 Prozent des gesamten Strombedarfs auf den eigenen Dächern produziert werden. Lediglich 25 Prozent müssen noch zugekauft werden. Damit erreicht der Betrieb einen besonders hohen Autarkiegrad.